Achtsamkeit schafft einen Anker – besonders dann, wenn alles zu schwanken beginnt
Achtsamkeit im Alltag bedeutet, aus dem ständigen „Tun-Müssen“ ins bewusste „Da-Sein“ zu wechseln.
Vom inneren Autopilot auszusteigen – aus dem Multitasking, aus dem ständigen Funktionieren, gleichzeitig essen, denken, scrollen, planen – führt oft nicht zu mehr Produktivität, sondern zu innerer Erschöpfung. Im Alltag fühlt es sich manchmal an, als wären im Kopf hundert Tabs offen und plötzlich wissen wir nicht mehr, wo wir eigentlich angefangen haben. Dieses innere Zersplittert-sein lässt uns oft unruhig, überfordert oder einfach nur „lost“ zurück.
Indem wir die Aufmerksamkeit bewusst auf den gegenwärtigen Moment lenken – zum Beispiel durch den Atem, einen Bodenkontakt oder das bewusste Benennen von Dingen, die wir gerade sehen, hören oder spüren – holen wir uns selbst zurück ins Hier und Jetzt.
Besonders in Momenten von Angst oder Panik fehlt oft genau das: ein innerer Anker. Der Körper ist im Alarmzustand, Gedanken kreisen, der Kontakt zur Umgebung reißt ab. Statt uns im Gedankenkarussell zu verlieren, können wir durch achtsame Präsenz wieder Boden unter den Füßen spüren.
Achtsamkeit ist keine Technik, die Probleme „wegmacht“, sondern eine Haltung, die erlaubt, da zu sein – trotz allem.

Mag. Ramona Krammer
Psychotherapeutin