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Freiheit beginnt dort, wo Bindung ohne Selbstverlust möglich wird

Nicht nur Substanzen können abhängig machen – auch Menschen, Beziehungen oder bestimmte Gefühlszustände. Besonders dann, wenn das eigene Wohlbefinden davon abhängt, wie sich andere verhalten oder verfügbar sind, entstehen Dynamiken, die wenig Raum für Selbstbestimmung lassen. 

Emotional abhängige Muster entstehen oft unbewusst. Sie zeigen sich, wenn das eigene Wohlbefinden an das Verhalten oder die Verfügbarkeit einer anderen Person geknüpft ist – und sich Verlust wie Entzug anfühlt. Das beschreibt oft Beziehungen, die von starken Schwankungen geprägt sind: Nähe wechselt mit Rückzug, Hoffnung mit Schmerz. Der eigene Selbstwert ist dabei häufig an äußere Reaktionen gebunden – Zustimmung, Aufmerksamkeit, Anerkennung, um mögliche "Verlustängste" zu bändigen. 

 

In der therapeutischen Arbeit geht es darum, Verstrickungen sichtbar zu machen und wiederkehrende Muster zu erkennen – ohne Schuldzuweisungen oder Bewertungen. Hinter emotionaler Abhängigkeit steht oft ein tiefer Wunsch: sich sicher zu fühlen, verbunden zu sein, nicht allein zu sein. Wenn dieses Bedürfnis gesehen und gewürdigt wird, entsteht Raum für neue Beziehungsformen – mit mehr Gleichgewicht, innerer Freiheit und Selbstwert. So können Bindung und Sicherheit wachsen, jenseits von Bedürftigkeit oder übermäßiger Anpassung.

 

Loslösung bedeutet nicht Trennung im äußeren Sinn – sondern das Wiederfinden der eigenen Mitte im Kontakt mit anderen.

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Mag. Ramona Krammer

Psychotherapeutin 

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